Grundsätzlich ist ein äußerer Sonnenschutz wirksamer als ein innerer.

Denn die wärmende Infrarotstrahlung der Sonne wird bereits vor dem Gebäude aufgefangen und so der Treibhauseffekt von Fensterglas vermieden.

Liegt der Sonnenschutz dagegen hinter dem Glas, wird die Wäremstrahlung zwar auch aufgefangen, kann jedoch nicht ins Freie abgeleitet werden

Bei der Entscheidung über "Außen oder Innen" spielen aber auch Kostenfaktoren, klimatische Besonderheiten und bautechnische Vorgaben eine wichtige Rolle. So ist innenliegender Sonnenschutz meistens kostengünstiger zu realisieren.

In Gegenden mit starken Winden kann sich ein innenliegender Schutz als vorteilhafter herausstellen.

Wird ein Sonnenschutz nachträglich angebracht, können auch denkmalpflegerische oder architektonische Vorgaben gegen einen äußeren Sonnenschutz sprechen.

Ein Rollladen wird in aller Regel außen vor ein Fenster oder eine Tür montiert.
Je nach Bauart kann ein Rollo verschiedene Zwecke erfüllen. Es dient als Sichtschutz, Schallschutz, wirkt als Wäremdämmung und kann einbruchshemmende Eigenschaften besitzen.

Von der Materialbeschaffenheit her werden Rolläden zumeist in PVC- oder Kunststoffrollladen, Aluminiumrollladen und Holzrollladen unterteilt.

Bezüglich der Bauweise gibt es einige Unterteilungen mehr:


Standardrollladen (Basisrollo)

Ein Standard- oder Basisrollladen wird in einer extra Wandöffnung über dem Fenster montiert. Die seitliche Führung läuft vor dem Fenster in Führungsschienen. Sind diese Laufschienen als Ausstellschienen ausgelegt, lässt sich der Rollladen zur Verbesserung des Luftaustauschs im unteren Bereich nach außen aufdrücken.

Bewegt werden diese Rollläden meistens durch Aufzuggurte, die heutzutage immer öfter durch Rollladenmotore angetrieben werden. Während die Gurtwickler früher in Altbauten offen auf die Wand montiert wurden, verbirgt man sie heute zunehmend in Unterputz-Gurtkästen.

Vorbaurollladen

Vorbaurollläden kommen hauptsächlich an Gebäuden zum Einsatz, an denen zuvor keine Vorrichtungen für den Einbau von Rollläden vorgesehen waren.

Rollladen und Rollladenkasten werden dabei in einer Fensternische außen vor dem Fenster angebracht oder außen auf die Wand aufgesetzt. Wird ein solches Vorbausystem nicht über, sondern vor dem Fenster montiert, lassen sich Kältebrücken effektiv vermeiden. Außenliegende Revisionsklappen ermöglichen Servicearbeiten, ohne dass es im Innenraum zu Beschädigungen an der Wand kommt. Die Vorbauelemente sind in vielen Ausführungen erhältlich, von rechteckigen Kästen über abgeschrägte bis hin zu halbrunden Formen.

Aufsatzrollladen (auch Aufsetzrollladen oder Sturzrollladen)

Aufsatzrollläden werden ebenfalls an Gebäuden eingesetzt wo es vorher noch keine Rollläden gab, bei denen aber die Fenster ausgetauscht werden sollen.

Die Montage erfolgt dann zusammen mit einem Fenster als eine Einheit, so dass man keinen oberen Rollladenkasten benötigt. Das Aufsatzelement ist ein oben auf dem Fenster sitzender Kunststoffkasten, der nach innen in den Raum übersteht. Die Abdeckung ist üblicherweise über einen Schnappverschluss geklemmt. Bei dieser Bauweise können Wärme- und Schallbrücken entstehen. Eventuelle Servicearbeiten müssen von innen ausgeführt werden.

Neubaurollladen

Als Neubaurollladen wird meistens ein Rollladen bezeichnet, der in einem bereits vorhandenen Sturzkasten montiert werden kann.

Der Kasten mit der Welle zum Ab- und Aufwickeln des Rollladenpanzers befindet sich also im Sturz über dem Fenster und somit im Mauerwerk. Der Revisionsdeckel ist vom Rauminneren aus erreichbar. Die Bedienung erfolgt durch einen Gurt, bei dem sich der Einlaßwickler im Mauerkasten befindet.

Kassettenrollo

Kassettenrollläden sind Innen-Rollos in Kassetten (Verkleidung in Kastenform), deren Profile direkt am Fensterrahmen montiert werden.

Durch diese Bauweise lässt sich die Lichteinstrahlung auf ein Minimum begrenzen. Das Herablassen der Rollos kann bei geschlossenem und bei offenem Fenster erfolgen.

Sicherheitsrollladen

Einbruchhemmende Rollläden werden aus speziell geformten hochfesten Metallstäben in verschiedene Bauweisen hergestellt.

Die Konstruktionen reichen hier von rollgeformten Aluminium-Rollläden bis hin zu Rollläden aus doppelwandigen Edelstahlstäben mit der offiziellen Widerstandsklasse WK3. Einbruchhemmende Rollläden müssen nicht nur aus besonders festem Material bestehen. Sie sind auch:

  • Gegen Hochschieben gesichert
  • Gegen Herausziehen des Rollladenpanzers gesichert
  • Gegen Aufhebeln der Führungsschienen gesichert

Einbruchhemmende Rollläden besitzen außerdem verbesserte Eigenschaften zum Schutz gegen Sturm, Hagel und Lärm.

Schrägrollladen

Ein Schräg-Rollladen ist für Nachrüstung und Neubau gleichermaßen geeignet.

Mit dieser Bauform lassen sich schräg verglaste oder asymmetrische Fenster verschatten. Sie können entweder auf der Fassade aufgesetzt oder in die Laibung / den Fenstersturz eingebaut werden.

Schrägrollladen lassen sich mit geraden Anlagen kombinieren und führen so zu einem geschlossenen Gesamtbild. Sie besitzen spezielle Arretierungsclipse und Führungsschienen.

Glasleistenrollo

Dieser Rollotyp hat besonders gering Abmessungen, weil hier der Zwischenraum zwischen Fensterprofil und Fensterglas genutzt wird. Die Kassette eines Glasleistenrollladens wird mit einem Spezialklebeband direkt auf der Glasscheibe befestigt.

Durch seitlich geklebte Führungssschienen erhält das Rollo zusätzliche Stabilität. Die Bedienung erfolgt vorwiegend über eine seitliche Kette. Glasleistenrollos lassen sich jederzeit wieder demontieren, denn das Einkomponentenband kann rückstandslos von der Glasfläche entfernt werden.

Stellladen

Als Stellläden werden sowohl Roll- als auch Fensterläden bezeichnet, die sich nach außen ausstellen lassen. Die dadurch entstehende größe Öffnung sorgt im Sommer für besseren Luftaustausch und dennoch angenehmer Verschattung.

Markisen sind am Gebäude befestigte Gestellkonstruktionen, die ein flexibles Schutzmaterial (zumeist Stoff) aufspannen oder ein festes Schutzmaterial tragen.

Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Markisen dienen als Wärme- und Sonnenschutz, können aber auch als Blend- oder Sichtschutz und als Regenschutz fungieren.

Markisen lassen sich in die Kategorien Roll-Markisen, Falt-Markisen und Fest-Markisen einordnen. Die verwendeten Stoffe besitzen fast immer wasserabweisende Eigenschaften. Dennoch sollte eine Markisenbespannung zur Vermeidung von Staunässe eine Neigung von mindestens 15 Grad aufweisen. Bewegliche Markisen werden entweder über eine Kurbelstange oder durch einen Rohrmotor bedient.


Gelenkarmmarkise

Bei der Gelenkarmmarkise wird der Stoff über eine von gelenkgelagerten Seitenarmen geführte Tuchwelle abgerollt und aufgespannt.
Die Arme werden oft von Stahl- oder Gasdruckfedern unter Spannung gesetzt, wodurch der Markisenstoff straff gehalten wird. Der Stoffausfall, also die maximal überdachbare Fläche, liegt bei dieser Markisenvariante aus Stabilitätsgründen bei maximal 4 Metern.


Es gibt offene Gelenkarmmarkisen, bei denen die Tuchwelle sichtbar ist und geschlossene oder auch Kassetten-Gelenkarmmarkisen, bei denen die Tuchwelle und die Gelenkarme durch ein Gehäuse Kasten, Kassette) geschützt sind.
Gelenkarmmarkisen sind recht windempfindlich. Zum Schutz vor Korrosion und Schimmel sollte zusätzlich ein schmales Regenschutzdach eingesetzt werden.

Kassetten- und Halbkassettenmarkise

Bauart der Gelenkmarkise, bei der Mechanik und Stoffrolle durch ein Gehäuse komplett oder teilweise verschlossen sind. Bei den offenen Gelenkarmmarkisen hingegen ist die Tuchwelle komplett offen.

Fallarmmarkise

Fallarmmarkisen sind einfache und kostengünstige Konstruktionen für kleinere Beschattungen. Die Seitenarme sind aus einem Stück gefertigt. Deshalb sind bei größeren Beschattungsflächen stärkere Hebelkräfte bei der Bedienung erforderlich.

Fallmarkise (alias Senkrechtmarkise, Vertikalmarkise)

Die Fallmarkise ähnelt der Fallarmmarkise, jedoch wird hier das Tuch durch das Eigengewicht des Ausfallprofils senkrecht nach unten gezogen.

Markisolette

Die Markisolette ist eine Kombination aus einer Senkrecht- und Fallarmmarkise. Der Stoff wird zuerst senkrecht nach unten geführt und dann wie bei einer Fallarmmarkise über die Arme ausgestellt.

Wintergartenmarkisen

An Wintergartenmarkisen müssen besondere Stabilitätsanforderungen erfüllen, um ein für Glasflächen gefährliches Wippen der ausgefahrenen Beschattung zu vermeiden.
Das Markisentuch wird deshalb über Seil- oder Bandzüge ausgefahren, die in seitlichen oder untenliegenden Schienen eingebettet sind.

Korbmarkisen (Festmarkisen)

Korbmarkisen findet man vorwiegend im gewerblichen Bereich, zum Beispiel als optisch attraktiven Blickfang über Schaufenstern.
Sie bestehen aus einer Metallkonstruktion, die fächerförmig nach unten ausgestellt und dann fest arretiert wird. Da Korbmarkisen oft im Dauereinsatz sind, dient als Bespannung zumeist ein witterungsbeständiges PVC- oder Acrylgewebe.

Seilspannmarkise (Sonnensegel)

Die Seilspannmarkise ist ein meistens an zwei Stahlseilen aufgespanntes Sonnensegel, welches (schräg gestellt) auch als Regenschutz dienen kann.

Jalousien sind variable Sicht- und Sonnenschutzsysteme, deren Schutzeffekt durch horizontal angeordnete Lamellen erreicht wird. Von ihnen gibt es auch Sonderanfertigungen in Dreieck- oder Trapezform.

Bei Jalousien ist der Träger grundsätzlich oben fixiert. Die "Entfaltung" erfolgt im Normalfall durch das Eigengewicht nach unten.
Von der Konstruktion her gibt es zwischen einer Jalousie und einem Raffstor keinen großen Unterschied. In der Fachwelt hat sich lediglich eingebürgert, dass die robusteren Varianten mit Lamellenbreiten größer 5 cm als Raffstore bezeichnet werden und die zumeist im Innenbereich eingesetzten schlankeren Varianten als Jalousie.

Pendelsicherungen vermeiden, dass Jalousien bei angekippten Fenstern abstehen. Pendelsicherungen werden auch als Windschutz bei allen Außenjalousien (Raffstores) eingesetzt. Oft besitzen Außenjalousien eine zusätzliche seitliche Schienenführung.


Vertikaljalousien (Vertikalanlagen, Lamellenvorhang, Vertikalstore, Vertikallamellen)

Lamellenvorhängen, oft auch Vertikanlagen genannt, zählen ebenfalls zu den Jalousien, nur sind hier die Lamellen vertikal angeordnet.

Sie werden gern in Büroräumen eingesetzt, weil sie sich vor allem bei großflächigen Fenster als einfach zu bedienender Licht- und Sichtschutz eignen.Die Lamellen von Vertikaljalousien bestehen vorwiegend aus einem beschichteten Stoffgewebe oder Kunststoff, es gibt sie aber auch Varianten aus Aluminium.

Ein Fensterladen ist auf Grund seiner massiven Bauweise die robusteste Art, ein Fenster zu schützen.

Da er verriegelt werden kann, fungiert er auch als Einbruchsschutz. Fensterläden gelten als die älteste Form von Fensterschutzsystemen. Sie wurden bereits vor der Erfindung des Fensterglases eingesetzt.


Wegen der zahlreichen modernen Alternativen und Gestaltungsmöglichkeiten nimmt jedoch die Anzahl der Fensterläden seit Jahrzehnten ab. So wird die Funktion des Sichtschutzes beispielsweise inzwischen vorwiegend von Rollläden übernommen.

Bestand ein Fensterladen früher ausschließlich aus Hartholz, gibt es nun auch pulverbeschichtete Leichtmetallausführungen, sogar in Holzoptik. Solche Aluminium-Fensterläden sind zwar preisintensiver, aber länger haltbar und bedeutend pflegeleichter.

Fensterläden haben oft schräg gestellte Querlamellen. Sie sorgen für einen dezenten Lichteinfall und bessere Luftzirkulation.

Kategorien:

Den weitaus größten Anteil stellen die Klappläden, auch Drehläden genannt. Sie bestehen aus einem oder mehreren Flügeln, die vor die Fensteröffnung geschwenkt werden.

Mehrteilige Fensterläden werden als Faltläden bezeichnet.

Darüber hinaus gibt es die Schiebeläden. Bei ihnen sind die Fensterläden schienengelagert und lassen sich parallel zur Hauswand verschieben.

Ein Jalousieladen ist ein Fensterladen mit Ventilationslamellen. Dagegen besteht ein Brettladen aus massiven Elementen ohne Lamellen. Als Kassettenladen wird wiederum ein Fensterladen bezeichnet, welcher aus Rahmen und Füllung besteht, also zum Beispiel Holztäfelungen oder Lamellen enthält.